Menschen aus verschiedenen Ländern kamen aus unterschiedlichen Gründen und mit vielfältigen Erwartungen in den 90er Jahren nach Halle. Einige von ihnen kamen bereits zu DDR-Zeiten. Das Hallenser Projekt MIGRATION FINDET STADT. Ein stadtgeschichtliches Bildungsprojekt zur Sichtbarmachung migrantischen Lebens und zur Stärkung marginalisierter Perspektiven beleuchtet nun die Lebensgeschichten der diversen migrantischen Communities. Die Mitarbeitenden des Projektes sammeln u.a. die Geschichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Außerdem sammeln sie historische Materialien wie Zeitungsartikel und Fotos. Diese Materialien sollen aufbereitet und anschließend auf einer Website mit einer interaktiven Stadtkarte übertragen werden.

Das Ziel ist es, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner die Lebensrealitäten und die Vielfalt von Halle wahrnehmen. Damit möchten die Projektmacherinnen und -macher von MIGRATION FINDET STADT die Stadtgeschichte um die migrantische Perspektive erweitern.

Durchgeführt wird das Projekt vom Multikulturellen Zentrum Dessau e.V. Es startete im April 2022 und läuft noch bis Dezember 2023.

Seine eigene Geschichte erzählen

Die Mitarbeitenden des Projektes MIGRATION FINDET STADT suchen nach Menschen, die zu DDR-Zeiten oder in den 90er Jahren nach Halle gekommen sind.

Die Projektverantwortlichen haben den Wunsch, dass mehr Menschen mit Migrationsgeschichte Ihre Erfahrungen und Ihre Perspektiven auf die Stadt teilen. Damit erfährt nicht nur die Geschichte der Stadt Halle eine Erweiterung um den Aspekt der jüngsten Migrationsgeschichte. Die Projektverantwortlichen betonen, dass die Stimmen der Migrantinnen und Migranten in der deutschen Gesellschaft noch unzureichend gehört, geteilt und verarbeitet werden. Dies zeige sich auch stark in der dokumentierten Migrationsgeschichte der Stadt Halle. Diese Lücke soll mit den migrantischen Perspektiven gefüllt werden.

Geschichtsvermittlung und Bildung im Umgang mit Rassismus

Darüber hinaus spielen die Geschichten der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auch eine wichtige Rolle bei der Bildung der jüngeren Generationen, so die Projektverantwortlichen. Denn die Geschichten helfen, mehr über die Vielfalt der Kulturen zu erfahren, die in der Stadt zusammenleben. Mit ihren Stimmen geben die Zeitzeuginnen und -zeugen auch Ihre Erfahrungen im Umgang mit Rassismus an die jüngeren Generationen mit Migrationshintergrund weiter. Der Wunsch der Projektverantwortlichen ist es, damit gemeinsam einen Beitrag zum Kampf gegen Rassismus zu leisten. 

Infos und Kontakt zum Projekt MIGRATION FINDET STADT

Wenn einen Beitrag leisten will, nimmt Kontakt mit MIGRATION FINDET STADT auf. Die Mitarbeitenden des Projektes vereinbaren dann ein Treffen.  

Das Projektbüro ist in Halle. Es wird geleitet von der Koordinatorin Frau Hai Nam Nguyen nam.nguyen@multikulti-dessau.de

Hier gibt es weitere Informationen zum Projekt MIGRATION FINDET STADT – Ein stadtgeschichtliches Bildungsprojekt zur Sichtbarmachung migrantischen Lebens und zur Stärkung marginalisierter Perspektiven

Über den Autor

SEITEN:BLICK

arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Der Begriff SEITEN:BLICK steht für die Blicke, die wir links, rechts und hinter "die Dinge" werfen wollen.

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