Gute Frage: Wie nennt man eigentlich Deutsche, die keine Migrationsgeschichte haben?

Der Begriff Deutsche ohne Migrationshintergrund ist sperrig; ohne Frage. Trotzdem eignet er sich zur Unterscheidung. Der Begriff verwendet denselben Zusatz, der zur Definition von Menschen mit Migrationshintergrund dient.

Bei manchen Statistiken des Statistischen Bundesamtes wird die Deutsche Bevölkerung bewußt in Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden.

Autochthone statt Deutsche ohne Migrationshintergrund

Auch der Begriff Autochthone Deutsche könnte dazu dienen, Deutsche ohne Migrationshintergrund zu beschreiben. Er hat allerdings als kaum bekanntes Fremdwort wenig Aussicht, sich durchzusetzen. Autochthon kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß eingeboren, alteingesessen.

Weitere Begriffe

Der Begriff Biodeutsche wurde vor einigen Jahren von „Migrationshintergründler:innen“ als Gegenentwurf mit scherzhaft-provokantem Unterton in die Debatte gebracht. Inzwischen wird er aus Mangel an Alternativen mitunter ernsthaft verwendet. Einheimische erzeugt wiederum ein schiefes Bild, weil viele Eingewanderte und ihre Kinder hier längst heimisch sind. Oder der Begriff Copyright-Deutsche. Er stammt von dem Professor für Migrationspädagogik, Paul Mecheril. Der Befgriff beschreibt sogenannte Herkunftsdeutsche und betont, dass eingebürgerte Deutsche häufig nicht als originär bzw. original deutsch wahrgenommen werden. Dabei ist der Begriff Herkunftsdeutsche auch umstritten. Denn wer „Deutsche mit türkischer Herkunft“ sagt, müsste konsequenterweise auch „Deutsche mit deutscher Herkunft“, sprich Herkunftsdeutsche sagen.

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