Seit über 1000 Jahren leben Sinti:zze und Rom:nja in Europa. Laut dem „Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma“ sind heute ca. 70.000 Angehörige dieser Minderheit in Deutschland beheimatet. Da sie sich jedoch schwer von anderen Bevölkerungsgruppen abgrenzen lassen, stellt die Angabe nur einen Annäherungswert dar. Auf gesamteuropäischem Gebiet schwanken die Schätzungen zwischen sechs und zwölf Millionen Sinti:zze und Rom:nja.

Meist wird neben dieser gendergerechten Form auch die Eigenbezeichnung „Sinti“ und „Roma“ verwendet. Die Mehrheit der Betroffenen lehnt die diskriminierende Fremdbezeichnung „Zigeuner:innen“ ab.

Wie unterscheiden sich die beiden Begriffe voneinander?

Bei Sinti:zze und Rom:nja handelt es sich um Angehörige einer heterogenen Bevölkerungsgruppe. Im Allgemeinen wird von ihrer Abstammung aus Indien ausgegangen. „Rom:nja“ bzw. „Roma“ hat sich seit 1971 als übergeordnete Bezeichnung etabliert. Des Weiteren stellt „Roma“ auch ein Synonym für die in Osteuropa lebenden Rom:nja dar.

„Sinti:zze“ bezeichnet die seit über 600 Jahren auf deutschsprachigem Gebiet ansässige Untergruppe der Roma. Durch Zuwanderungen aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien oder Bulgarien leben heute jedoch auch um die 10.000 Rom:nja in Deutschland.

Vertretung der Sinti:zze und Rom:nja in Deutschland

Seit 1982 vertritt der „Zentralrat Deutscher Sinti und Roma“ die in Deutschland lebenden Sinti:zze und Rom:nja. 1995 bewirkte er in Deutschland ihre offizielle Anerkennung als nationale Minderheit.

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Über den Autor

Ines S.

Ines studiert Public History an der Freien Universität Berlin.

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