Junge Menschen mit Migrationsgeschichte entwickelten eine Wanderausstellung zum Thema „Migrant:innen in der DDR“. Diese spannende Konstellation konnte im Projekt Geschichte in Bewegung: erinnern, erleben, gedenken, das von Februar 2022 bis August 2023 läuft, umgesetzt werden. Der fertigen Wanderausstellung ging eine intensive Recherche- und Workshopphase voraus. In dieser Phase sichteten die Teilnehmenden zusammen mit der Projektleitung und Historikerin historisches Archivmaterial und wählten aus. Die Teilnehmenden kamen ins Gespräch über Repressionen in der DDR und teilweise selbst erlebte. Sie machten sich Gedanken über das Layout und wie die Ergebnisse der intensiven Konzeptionsphase einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden können. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird mittels QR-Codes auf der haptischen Ausstellung auf die digitale Version verwiesen, diese ist mehrsprachig.

Alltagsleben von Migrant:innen in der DDR. Inhalt der Wanderausstellung

Neben historischem Hintergrundwissen zur DDR-Geschichte, können anhand der bilateralen Verträge, die die DDR mit den Entsendeländern schloss, die Entwicklung der ausländischen Werktätigen in der DDR nachvollzogen werden. Das Alltagsleben der Arbeitskräfte und Studierenden wird am Beispiel Erfurt in den Mittelpunkt gerückt. Wo und wie lebten und arbeiteten die Menschen? Waren sie Rassismus ausgesetzt? Und welche Auswirkungen hatte das Ministerium für Staatssicherheit im alltäglichen Leben der ausländischen Werktätigen in Erfurt? Diese und weitere spannende Fragen beantwortet die Wanderausstellung, die ausgeliehen werden kann.

An wen wendet sich die Wanderausstellung?

Die Ausstellung richtet sich an Besucher:innen jeden Alters. Sie soll Wissen über die SED-Diktatur sowie die Alltagswelten von Migrant:innen in der DDR vermitteln. Vor dem Hintergrund, dass dies ein wichtiger Aspekt der deutschen Geschichte ist, wollen wir einen Anreiz geben, sich tiefergehend mit der Thematik zu beschäftigen. Die Ausstellung soll dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen.

Neben verschiedene Glaubensgemeinschaften, kann die Ausstellung selbstverständlich auch von wissenschaftlichen Einrichtungen, öffentlichen Institutionen oder ehemaligen Betrieben der DDR ausgeliehen werden. Somit bietet sich an den verschiedenen Orten auch die Möglichkeit, die Ausstellung für außerschulisches Lernen im Schulunterricht eintrittsfrei zu besuchen. Gerade der Besuch von Schulklassen eröffnet neue Perspektiven für die Schüler:innen, sich intensiv mit der Vergangenheit Deutschlands auseinanderzusetzen. So werden nicht nur historisches Hintergundwissen über die DDR, die SED-Diktatur und die Alltagswelten der ausländischen Arbeitskräfte in der DDR vermittelt. Sondern der Besuch der Ausstellung bietet für den Unterricht auch eine Vielzahl an Anknüpfungspunkten. Zum einen an die Thematik Rassismus in der ehemaligen DDR sowie in der Transformationszeit nach 1990. Zum anderen durch eine Gegenüberstellung von zwei politischen Systemen – Bundesrepublik Deutschland und DDR – und deren Umgang mit Menschen mit Migrationsgeschichte.

Blick in Wanderausstellung Migrant:innen in der DDR. © Soziale Dienste und Jugendhilfe gGmbH.

Technische Daten der Wanderausstellung

Die Ausstellung soll auf Wanderschaft gehen und kann ausgeliehen werden. Bei der Wanderausstellung Migrant:innen in der DDR handelt es sich um 10 Roll-Ups mit den Abmessungen 1,50m Breite x 2,00m Höhe. Die Ausstellung kann von unseren Ausstellungslots:innen begleitet werden.

Bei Fragen, wenden Sie sich gern an: Maria Ackermann, Projektleiterin Geschichte in Bewegung: erinnern, erleben, gedenken, Telefonnummer: 015750110616, E-Mail: ackermann@soziale-dienste-jugendhilfe.de, Soziale Dienste und Jugendhilfe gGmbH, Berliner Platz 10, 99091 Erfurt.

Mehr über die Wanderausstellung erfahren Sie hier:


Titelfoto: Wanderausstellung Migrant:innen in der DDR. © Soziale Dienste und Jugendhilfe gGmbH.

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Über den Autor

Maria Ackermann

ist Projektleiterin von "Geschichte in Bewegung: erinnern, erleben, gedenken" in Erfurt.

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