Was haben ausgerechnet das nördliche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und Afrika miteinander zu tun? Gibt es darüber wirklich so viel zu erzählen? Ja! Aber um diese Geschichte zu erforschen, muss zuvor die regionalgeschichtliche gegen die migrationsgeschichtliche „Brille“ eingetauscht werden.

Vielfältig und unerforscht: Afrika und Mecklenburg-Vorpommern

Die Beziehungen Mecklenburg-Vorpommerns zu Afrika sind alt, vielfältig und nicht erforscht. Ein in Demmin geborener Kaufmann verdient im 18. Jahrhundert ein beträchtliches Vermögen mit dem Sklavenhandel. Eine Ordensschwester aus Tressow versorgt 80 Jahre später Leprakranke in Äthopien. Von dort kommen junge Männer, die in Prora an der Offiziershochschule gegen harte Währung ausgebildet werden. Gleichzeitig werden über eine Rostocker Firma Handfeuerwaffen und Munition an Äthiopien, aber auch an Angola und Mosambik geliefert. Kinder von sozialistischen Freiheitskämpfern Namibias verbringen ihre Jugend im Schloss Bellin bei Güstrow. Heute kämpfen sie unter medialer Begleitung für ein Rückkehrrecht nach Deutschland …

Regionalgeschichte als Migrationsgeschichte

Die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern wollte dieser wechselhaften Beziehung zwischen Afrika und Mecklenburg-Vorpommern auf den Grund gehen. Die eigene Regionalgeschichte wurde auf migrationsgeschichtliche Spuren untersucht. Im Fokus steht das Kommen und Gehen von Menschen zwischen Afrika und Mecklenburg-Vorpommern und die Geschichten hinter den Menschen. Entstanden ist ein Film, der von Orten, Menschen, guten und weniger guten Begegnungen erzählt. Die Autorinnen und Autoren des Films decken lediglich die (teilweise) verborgenen Geschichten auf und bewerten nicht. Nun ist es an uns, sie in unserer Migrationsgesellschaft Teil der Erzählung werden zu lassen. Schaut Euch den Film an und lasst Euch zu eigenen Erkundungen in Eurer Region inspirieren:

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SEITEN:BLICK

arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Der Begriff SEITEN:BLICK steht für die Blicke, die wir links, rechts und hinter "die Dinge" werfen wollen.

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