Der Rat für Migration feiert am 07. Juli seinen 25. Geburtstag – glückwu…. warte, wer feiert seinen Geburtstag?! Wer ist der „Rat für Migration“?

Im Bundestag sind aktuell Sitzungswochen, kurz vor der Sommerpause. Es werden Gesetzestexte bearbeitet, überarbeitet, geprüft und verabschiedet. In den Medien wird viel dazu berichtet. In den letzten Wochen hat sicherlich jede:r von dem umstrittenen  „Gebäudeenergiegesetz“ oder aber dem  „Fachkräfteeinwanderungsgesetz“ oder das „Einbürgerungsgesetz“ gehört. Bei den beiden letzteren Gesetzen geht es primär um das Thema „Migration“ und das macht es in Deutschland zu einem heißen Thema. Denn in der medialen Berichtserstattung geht es allen voran um die hitzige, polemische Debatte zwischen Regierung und Opposition. Während die einen sich dagegen aussprechen und von einer „Verramschung“ des Deutschen Passes reden, weil sich der Erhalt der Staatsbürgerschaft aufweichen soll, verteidigt die Bundesregierung ihre Ambitionen, um gesetzlichen Hürden für Einbürgerungen zu senken. Man soll nach einem Entwurf des Innenministeriums künftig bereits nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland die Staatsbürgerschaft erhalten können.

Der Rat für Migration. Die wissenschaftliche Stimme der Kontroverse

Es gibt, neben den lauten und teilweise bewusst provozierenden Stimmen der Politiker:innen, auch noch eine ganz andere Fachstelle, die zu diesem Thema viel zu sagen hat – und viel zu wissen scheint. Es geht um den Rat für Migration e.V. (RfM), der am 07. Juli seinen Geburtstag feiert. Der Rat für Migration setzt sich aus renommierten Wissenschaftler:innen zusammen, die in verschiedenen deutschen Forschungseinrichtungen tätig sind. Der Vorstand des Rats besteht aus Expert:innen auf dem Gebiet der Migrationsforschung. Als ein bundesweiter Zusammenschluss von rund 190 Migrationsforscher:innen trägt der RfM dazu bei, den Diskurs über Migration und Integration auf ein neues und vor allem wissenschaftliches Niveau zu heben. Die Hauptziele des RfM bestehen darin, die öffentliche Debatte über Migration und Integration auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu informieren und zu bereichern.

Fachbeiträge des Rats

So gibt es online eine Menge interessanter Fachbeiträge zu verschiedenen Themen zu lesen. Darunter beispielsweise den „pragmatischen Umgang mit Mehrsprachigkeit“ unter der Fragestellung „Wie kann es gelingen, Anforderungen an Sprecher:innen und ihre Ein-/Mehrsprachigkeit nicht als Einpassung in einen Rahmen zu formulieren, sondern als Aushandlung in einem oder mehreren Kontexten?“. Aber auch in dem neustem Format „RfM-Debatten“ findet sich viel interessantes Material. Beispielsweise ein Anstoß zum Wort „Migrationshintergrund“ in der Verwaltung. Eine Autorin bringt einen Initialbeitrag zur Sinnhaftigkeit der Kategorie ‚Migrationshintergrund‘ in amtlichen Statistiken und Berichten. Auf ihre Punkte gehen zahlreiche andere Autor:innen ein und legen ihre Standpunkte dar ( https://rat-fuer-migration.de/2022/06/07/rfm-debatte-2022/ ). Es ist eine sachliche Debatte, die sonst im emotions-geleitetem Internet oft vermisst wird. 

Übrigens: Der Mediendienst Integration ist ein Projekt des Rats für Migration.

Happy Jubiläum

Der Rat wurde 1998 gegründet und hat heute seinen Sitz in Berlin. Der Vorstand besteht aus Prof. Dr. Vassilis Tsianos, Dr. Noa K. Ha, Prof. Dr. Sabine Hess, Prof. Dr. Meltem Kulaçatan und Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach. Mehr Informationen zur Geschichte des RfM, zu den Veranstaltungen und zu den Debatten finden sich auf der Website: https://rat-fuer-migration.de/

An dieser Stelle: Einen schönen Geburtstag & danke, für die wichtige Arbeit!

Titelbild: Logo Rat für Migration e.V.

Über den Autor

Alina Schulenkorf

studiert Kulturwissenschaften an der Viadrina in Frankfurt (Oder).

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