Heute starten wir für einen Monat die Serie BLACK HISTORY MONTH. Im Focus der Berichte stehen die Geschichte und das Leben Schwarzer Menschen in Deutschland.
Vom 1. Februar bis zum 1. März ist Black History Month (BHM). Jedes Jahr feiern schwarze Communities weltweit den BHM. Vor allem in den USA, Kanada und Großbritannien wird in dieser Form an die Geschichte Schwarzer Menschen erinnert. Während Großbritannien dies im Oktober tut, hat sich Deutschland mit der Wahl des Februars den USA und vielen weiteren Ländern angeschlossen.
Ursprung in den USA
Seinen Ursprung hat der Black History Month in den USA. Im Jahr 1926 initiierte der Historiker Carter G. Woodson erstmals eine Woche, in der die Leistungen von Afroamerikaner:innen in den Mittelpunkt gestellt wurden. Ausschlaggebend für den BHM war die Tatsache, dass zu dieser Zeit die Geschichte der schwarzen Bevölkerung kaum in Geschichtsbüchern behandelt wurde und somit das Wissen um dieses Thema zugänglich gemacht werden sollte. Dabei wählte Woodson bewusst den Februar. Denn so fällt der BHM mit den Geburtstagen wichtiger Schlüsselfiguren der afroamerikanischen Geschichte zusammen. Dazu zählen der Präsident Abraham Lincoln sowie der Bürgerrechtler und Schriftsteller Frederick Douglas. Beide spielten eine wichtige Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei. Seit 1976 hat bisher jeder US-Präsident den Februar offiziell zum BHM in den USA erklärt.
Black History Month in Deutschland
In Deutschland führte die Initiative Schwarze Menschen (ISD) den Black History Month das erste Mal in den 1990er-Jahren ins öffentliche Leben ein. Afrodeutsche Organisationen veranstalten seitdem regelmäßig im Februar Communityevents, Bildungs- und Erinnerungsaktionen. Aber woran soll genau erinnert werden?
Würdigung sollen vor allem die Geschichte, die Kultur und die Errungenschaften von Schwarzen Menschen erfahren. Die Autorin und Journalistin Fabienne Sand sagte es in einem Interview so:
„Ich glaube, was der Black History Month sein sollte, ist, dass weiße Menschen anfangen nachzuvollziehen, dass die deutsche Geschichte keine rein weiße Geschichte ist“,
Fabienne Sand anlässlich des BHM 2020 im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur
Veranstaltungen im Black History Month
Im Rahmen des BHM finden in ganz Deutschland verschiedene Veranstaltungen statt; Lesungen, Workshops, Filmscreenings etc.. Ein Überblick über alle Veranstaltungen in Deutschland im BHM gibt es leider nicht. Allerdings lohnt es sich, einfach mal „Black History Month Deutschland 2022“ in eine Internetsuchmaschine einzugeben. Oder statt Deutschland einen konkreten Ort.
Auf drei Veranstaltungen sei hier hingewiesen. Die US-Amerikanische Botschaft in Deutschland plant ein Programm mit verschiedenen Events. Das Angebot reicht von Diskussionsforen bis zum Hip Hop-Workshop. Alle Veranstaltungen sind digital. Hier geht’s direkt zum Programm.
Das Altonaer Museum in Hamburg würdigt im Februar die Geschichten Schwarzer Menschen vor und hinter der Kamera. Im Rahmen der Sonderausstellung „Close-up. Hamburger Film- und Kinogeschichten“ und in Kooperation mit dem Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ geht es um Statist:innen, Hauptdarsteller:innen und Regiseur:innen.
Das Wiener Volkskundemuseum zeigt vom 11.02.2022 – 04.03.2022 im Rahmen des BHM die Ausstellung „my/his/her/queer-story wasn’t taught at school“. Die Ausstellung nimmt die schwarze Queer-Geschichte in den Fokus.
Titelfoto: AceSpence auf Pixabay, gemeinfrei