Verbindungsstücke, so heißt die Podcast- und Kurzfilmreihe der Friedrich Ebert Stiftung. In dieser Reihe blickt die Journalistin Susan Zare auf 30 Jahre deutsche Einheit. Und das aus der Perspektive von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Ost und West. Dazu fragt Zare ganz persönlich nach ihrem Leben und ihren Eindrücken. Was bedeutet diese Wegmarke Wiedervereinigung für sie? Welche Verbindungen ziehen sie zwischen Damals und heute, zwischen Herkunft, Identität und Zusammenhalt?

Screenshot der Homepage „Verbindungsstücke“

Aus aller Welt in die DDR oder die Bundesrepublik

Zum Arbeiten, Studieren oder Forschen kamen Menschen aus aller Welt vor 1990 in die DDR oder die Bundesrepublik. Doch als Menschen mit Einwanderungsgeschichte haben sie  eine besondere Perspektive auf die Deutsche Wiedervereinigung. Für viele ist sie ein Wendepunkt in ihrer Biografie. Für andere verknüpfen sich darin Geschichten ihres Herkunftslandes mit Deutschland. Nicht wenige haben die turbulente Zeit vor 30 Jahren aktiv mitgestaltet. Damals und heute – Identifikation und Solidarität verbinden sich in den Gesprächen mit sieben engagierten Persönlichkeiten zu einem Kaleidoskop, das eine andere Sichtweise auf diese Wegmarke deutscher Geschichte erlaubt.

Geschichte zum Greifen nahe

Die Zeitzeugin Dr. Maria de Jesus dos Santos Duran Kremer war zur Zeit der Friedlichen Revolution Simultan-Dolmetscherin in der portugiesischen Kabine des Europa-Parlaments. Dort hat sie den Prozess zur Deutschen Wiedervereinigung hautnah erlebt. „Ich saß in vielen Sitzungen. Und man bekam mit, wie sich die Welt änderte. Es war fast mit den Händen zu greifen, dass irgendetwas geschehen würde. Als dann die Mauer fiel, war es eine Befreiung für uns alle.“ Die Einheit von Ost und West war für die gebürtige Portugiesin etwas, was sie sich immer gewünscht hatte, so erzählt sie.

Die DDR als Himmel auf Erden

Nomazulu Thata

Im Gegensatz dazu steht die berührende Erinnerung von Nomazulu Thata. Heute ist sie Autorin, Ingenieurin und Aktivistin und hat einen besonderen Blick auf ihre Zeit in der DDR. Sie sagt, für sie war es der Himmel auf Erden. 1957 wurde sie als viertes von acht Kindern im heutigen Simbabwe geboren. Sie durchlebte eine schwere Kindheit, bis sie nach ihrer Flucht nach Sambia 1979 durch ein Stipendium der DDR nach Leipzig einreiste. Neben ihrem Ingenieursstudium galt ihre Aufmerksamkeit immer dem politischen Aktivismus. Ihre Themen heute sind Frauenrechte, Kinder und Politik im südlichen Afrika. Mittlerweile ist sie in Bremen angekommen.

Podcasts und Videos zur Wiedervereinigung

In ca. 30 minütigen Podcasts sind die bewegenden Geschichten und Erinnerungen der sieben Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu hören. Ergänzend gibt es zu jeder Person noch ein ca. 5 minütiges Video aus der Interviewsituation. Diese vermitteln den Hörerinnen und Hörern einen kleinen Eindruck der Menschen. Alle Beiträge der Serie sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.fes.de/forum-berlin/politik-in-ostdeutschland/30-jahre-deutsche-einheit/verbindungsstuecke

Verlinkt in :

,

Über den Autor

SEITEN:BLICK

arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Der Begriff SEITEN:BLICK steht für die Blicke, die wir links, rechts und hinter "die Dinge" werfen wollen.

Alle Artikel anzeigen