Von Othering (von englisch other = anders) spricht man, wenn eine Gruppe oder eine Person sich von einer anderen Gruppe abgrenzt, indem sie die nicht-eigene Gruppe als andersartig und fremd beschreibt. Die Eigenschaften, Bedürfnisse und Fähigkeiten der anderen Gruppe werden dann als besonders hervorgehoben. Unabhängig davon, ob die Eigenschaften positiv oder negativ gewertet werden, werden sie als abweichend von der Norm interpretiert. Das führt in den meisten Fällen zur Ausgrenzung der Personen, die der Gruppe angehören.
Diese Ausgrenzung geschieht in der Regel innerhalb eines Machtgefälles. Die als anders Beschriebenen sind von Diskriminierung betroffen. Deswegen haben sie wenig Möglichkeiten, sich gegen die Zuschreibung zu wehren.
Wer sich weiter über das Thema Othering informieren möchte und wie wir in der historisch-politischen Bildung damit umgehen können, findet hier ein spannendes Interview mit der Professorin für Sozialpädagogik, Christine Riegel, von an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Noch mehr Begriffe und Ihre Bedeutung findet ihr in der Rubrik „Gesellschaft & Wissenschaft“.