Ziel von Integration ist es, alle Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in unserem Land leben, in die Gesellschaft einzubeziehen. Dabei betrifft Integration uns alle – Alteingesessene ebenso wie Zugewanderte.“ So äußert sich das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zum Begriff Integration.

Der Begriff stellt die Teilhabechancen an wichtigen Teilen des gesellschaftlichen Lebens wie Wohnen, Soziales, Bildung und Arbeit dar. Integration ist verbunden mit einer anhaltenden Aushandlung von ökonomischen, politischen, religiösen oder rechtlichen Teilhabechancen durch Auseinandersetzungen und Zusammenarbeit. Obwohl Integration ein für alle Individuen einer modernen Gesellschaft geltendes Prinzip ist, wird der Begriff oft nur auf Eingewanderte und deren Familien bezogen.

Im Glossar der Neuen deutschen Medienmacher*innen wird angemerkt, dass der Begriff zudem häufig im Zusammenhang von einer gemeinten Bringschuld der Einwander*innen verwendet wird. Die NdM weisen zudem darauf hin, dass durch die in Politik und Medien verwendeten Narrative von „gescheiterter“ und „gelungener“ Integration oder der Übertragung auf Individuen (Integrationsverweiger*innen) gesellschaftliche Probleme individualisiert und kulturalisiert werden.

Auch aufgrund dieser Problematiken wird vermehrt das Konzept der Inklusion als Alternative vorgeschlagen.

Alternative: Inklusion

Der Begriff der Inklusion wurde bisher primär im Bereich von Behinderungen verwendet. Er eignet sich allerdings auch als Konzept im gesellschaftlichen Diskurs der Migrationsgesellschaft zum Umgang mit Vielfalt.

Die eine allgemeingültige Definition von Inklusion gibt es nicht. Im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache wird Inklusion beispielsweise als „gleichberechtigte (und selbstbestimmte) Teilhabe aller (insbesondere von Menschen mit Behinderungen, von Einwanderern o. Ä.) am gesellschaftlichen Leben, am gemeinsamen Schulunterricht o. Ä. (durch Schaffung entsprechender institutioneller und alltagspraktischer Voraussetzungen)“ definiert. Die Aktion Mensch fasst den Grundgedanken des Konzepts wie folgt zusammen: „Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Oder anders: Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast.“.

Mit Inklusion soll also versucht werden, bei der Gestaltung von Lebensbereichen wie Schule oder Arbeit von vornerein keine Menschen auszuschließen oder zu benachteiligen. So verhindert man das Narrativ, dass das „Andere“ in das „Normale“ integriert werden muss.

Quellen und weiterführende Literatur:
https://glossar.neuemedienmacher.de/glossar/integration/
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/glossar-migration-integration/270374/integration/
https://www.bamf.de/DE/Themen/Integration/integration_node.html
https://praxistipps.focus.de/inklusion-und-integration-wir-erklaeren-den-unterschied_114548#:~:text=Bei%20den%20Themen%20Inklusion%20und%20Integration%20gibt%20es%20kleine%20aber
https://www.bpb.de/themen/inklusion-teilhabe/behinderungen/521497/teilhabe-und-inklusion/
https://www.dwds.de/wb/Inklusion
https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion

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