Jeder zehnte Beschäftigte in Deutschland ist Ausländer oder Ausländerin und besitzt keine deutsche Staatsbürgerschaft. Das Angewiesensein auf Arbeitskräfte aus dem Ausland wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Einige Branchen und Berufe wären ohne ausländische Arbeitskräfte aufgeschmissen.
Höchster Anteil ausländischer Arbeitskräfte
Die Berufe mit den höchsten Anteilen ausländischer Beschäftigter gehen oft mit einem geringen Anforderungsniveau einher. So ordnet die Bundesagentur für Arbeit über drei Viertel der sozialversicherungspflichtigen Jobs in den Reinigungsberufen als Helfertätigkeit ein. Für diese wird keine abgeschlossene Berufsausbildung gebraucht.
Darin spiegeln sich zwei langfristige Trends: Zum einen mangelt es in vielen Berufen an heimischem Nachwuchs. Zum anderen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften wegen der wachsenden Konjunktur so hoch. Manche Berufe gelten aus den unterschiedlichsten Gründen als weniger attraktiv. Sie haben es schwer, genügend deutsche Bewerber zu finden. Zugleich erlaubt der freie Personenverkehr innerhalb der Europäischen Union einen relativ unkomplizierten Ortswechsel innerhalb Europas. Reisen geht ohne Visum und ohne großen Formalitäten.
Geringster Anteil ausländischer Arbeitskräfte
Die geringsten Ausländeranteile finden sich in Rechts- und Verwaltungsberufen. Gerade einmal 35.000 Arbeitnehmer mit ausländischem Pass arbeiten als Rechtsanwälte oder Verwaltungsbedienstete. Aber rund 1 Million Deutsche. Der Ausländeranteil in diesem Berufsbereich rangiert mit 3 Prozent am Ende der Statistik.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele für ausländische Arbeitskräfte
Auf dem Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte gibt es Berufe mit hohem Anteil an ausländischen Arbeitskräften. So sind fast 21 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ärzte ohne Spezialisierung Ausländer:innen. Bei den Internist:innen sind es 17 Prozent und bei den Chirurg:innen 16 Prozent.
Auch an den Universitäten gäbe es ohne Ausländer:innen eine große Lücke. 45.000 ausländische Angestellte sind in Lehre und Forschung an Hochschulen tätig. Das sind 19 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. [Quelle; Bundesagentur für Arbeit
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