Etwa 33.000 ethnische Deutsche, sogenannte Ukrainedeutsche, leben nach Angaben der ukrainischen Volkszählung von 2001 in der heutigen Ukraine. Ihre Siedlungsräume sind dabei wenig konzentriert, sondern über das ganze Land verteilt.
Historische Ansiedlung der Ukrainedeutschen
Das heutige Gebiet der Ukraine war seit dem Mittelalter ein historischer Siedlungsschwerpunkt der Deutschen im Zarenreich. Dabei war die Schwarzmeermetropole Odessa bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ein wichtiges kulturelles Zentrum der Deutschen. Die Stadt hatte einen hohen Bevölkerungsanteil Deutscher und vielfältige kulturelle und soziale Angebote.
Der Begriff Ukrainedeutsche steht für sieben Volksgruppen
Zu unterschiedlichen Zeiten haben sich Deutsche auf dem heutigen Gebiet der Ukraine angesiedelt. Gelebt haben Sie in verschiedenen Regionen. Diesen Regionen nach werden sie heute in sieben Volksgruppen unterschieden. Zu ihnen gehören:
- Bessarabiendeutsche, deutsche Volksgruppe in Bessarabien (1814 – 1940)
- Bukowinadeutsche oder Buchenlanddeutsche, deutsche Volksgruppe in der Bukowina (1780 – 1940)
- Galiziendeutsche, deutsche Siedler in Galizien (1774 – 1939)
- Karpatendeutsche, deutschsprachige Volksgruppe in Transkarpatien
- Krimdeutsche, deutschsprachige Volksgruppe auf der Halbinsel Krim
- Schwarzmeerdeutsche, Bewohner ehemals deutscher Siedlungen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine
- Wolhyniendeutsche oder Wolyniendeutsche, deutsche Auswanderer in Wolhynien (1860 – 1939)
Vertretung der Ukrainedeutschen in der Ukraine
Heute wird die deutsche Minderheit in der Ukraine vom „Rat der Deutschen in der Ukraine“ vertreten. Außerdem ist der Rat Mitglied in der „Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN)“ und in der „Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Minderheiten“ innerhalb der FUEN.
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