Heidelberg interessiert mich. Lese ich den Namen, denke ich nicht nur an das schöne Schloss und die Alte Brücke, sondern an zwei Jahre meiner Schulzeit und an meinen Opa, der in Heidelberg wohnte. Jetzt lese ich, dass in Heidelberg auch der Black History Month gefeiert wird und gleich drei Veranstaltungen dazu stattfinden. Das will ich mir näher anschauen
Schwarzes Leben in Deutschland
Gleich der erste Vortrag, der am 9. Februar stattfand, klingt vielversprechend und groß: „Schwarzes Leben in Deutschland“, gehalten von Dr. Natasha Kelly. Sie kommt nicht aus Heidelberg, sondern ist in London geboren und in Norddeutschland aufgewachsen. In Münster studierte sie Kommunikationswissenschaft und hat an Universitäten in Deutschland, Österreich und den USA gelehrt. Sie beschäftigt sich seit Jahren als Autorin und Künstlerin mit Afro-Deutscher Kultur und hat mehrere Filme, Kunstinstallationen, Theaterstücke und Publikationen zu diesem Thema vorgelegt. Außerdem ist sie Gründungsmitglied des Black European Academic Network (BEAN), einer Plattform zur Förderung der Vernetzung und Verbreitung Schwarzer Europäischer Geschichte für Wissenschaftler*innen. In Heidelberg beantwortete sie u.a. die Fragen: Seit wann leben Schwarze Menschen in Deutschland? Was bedeutet der Begriff afrodeutsch? Warum Schreibt man Schwarz groß? Warum ist Schwarz und Deutsch kein Widerspruch?
Performance „Schwarze Zukunft“
Sehr künstlerisch und experimentell ging es auf der Studiobühne des Heidelberger Theaters (Zwinger 1) am 11. Februar weiter. Das Kollektiv Goblin Baby Co., entstanden in London und Berlin, stellte sich in einem experimentellen Stück die Frage „Was bedeutet Schwarz in Zukunft?“
Schwarzes Leben in Heidelberg
Wie wird Schwarze Geschichte und Gegenwart in Heidelberg gelebt? Dazu kann der Gast des dritten Abends, Karl Frierson, etwas sagen. Der international bekannte Jazzmusiker war ab Ende der 1980er Jahre als US-Soldat in Heidelberg stationiert. Er unterhält sich mit Leonie Baumgarten-Egemole, die das Antirassismus-Netzwerk in Heidelberg leitet. Die Veranstaltung findet am 15. Februar 2023 statt.
Kooperationen
Und wer steckt hinter dem Black History Month in Heidelberg? Ein breites Bündnis aus Kooperationspartnern, so viel wird schnell klar. Da ist Migration Hub Heidelberg, außerdem Mosaik Deutschland e.V., das Heidelberger Stadttheater, das Kulturzentrum Karlstorbahnhof, das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und noch einige andere mehr. Wir nehmen uns mal das Migration Hub Heidelberg heraus und schauen es uns näher an.
Migration Hub Heidelberg
Migration Hub Heidelberg wurde 1997 gegründet und versteht sich als Netzwerk, das Empowerment von BIPoC und Menschen mit Migrationsgeschichte im Rhein-Neckar-Kreis sichtbarer machen möchte. Dazu dienen verschiedene Projekte u.a. das afroFestival Heidelberg, das im November 2022 wieder in Präsenz stattfand. Und natürlich der Black History Month, der jetzt in Heidelberg gefeiert wird.
Titelbild: Heidelberg mit Schloss und Alter Brücke, Foto: Pixabay, gemeinfrei